Peya – die leichte ayurvedische Reissuppe

Diesmal stelle ich euch ein Rezept vor, was aus kulinarischer Sicht nicht unbedingt eine Nummer Eins ist, aber definitiv aus gesundheitlicher Perspektive. Es geht um eine leichte ayurvedische Reissuppe, die auch Peya genannt wird. Peya ist extrem leicht verdaulich und von daher bei Verdauungsproblemen aller Art eine gute Wahl.

Aus ayurvedischer Sicht ist Fasten für Menschen mit Konstitution Vata oder Pitta nicht zuträglich. Kapha-Konstitutionen können meistens problemlos auch mal zeitweise auf Nahrung verzichten. Bei Vata oder Pitta kann dies aber kontraproduktiv sein und eine Disbalance der Doshas verstärken statt zu verbessern. Was genau bedeutet das? Ich mache euch mal ein Beispiel: ich habe sehr viel Vata in meiner Konstitution. Wenn ich zu spät esse oder mal eine Mahlzeit ausfallen lasse, kann es sein, dass ich zittrig werde, mein Körper auf Sparflamme schaltet und mir richtiggehend kalt wird. Auch mental geht es mir dann nicht gut und ich habe das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können. Wenn mein Pitta dann noch durchkommt, dann werde ich auch noch etwas aggressiv und auch das Hungergefühl selbst kann sich tatsächlich sehr unangenehm und drängend anfühlen. Wenn ich also richtig fasten würde, wäre das für meinen Körper nicht gut, denn dieser Zustand ist sehr unangenehm. Und wenn ich etwas im Ayurveda gelernt habe, so ist es, dass der Körper ganz gut weiß, was er braucht. Hungern ist ayurvedisch gesehen für die Verdauung auch wenig förderlich genauso wie zu viel essen es ist.

Aus ayurvedischer Perspektive ist es aber gut, der Verdauung ab und an mal eine Auszeit zu geben. Das hilft, um das Verdauungsfeuer wieder anzuheizen und Schlacken in den Verdauungsorganen abzubauen. Das klappt am besten, wenn man eine Darmreinigung mittels Abführmittel durchführt. Nach so einer Reinigung ist der Körper und die Verdauung erst einmal geschwächt und man muss den Körper langsam wieder an die Nahrungsaufnahme heranführen. Genau dann macht es Sinn, eine Reissuppe zu essen. Reis ist sehr leicht zu verdauen und die Suppe kann man zusätzlich mit verdauungsfördernden Gewürzen anreichern, so dass sie geschmacklich und Typ-gerecht aufgewertet wird.

Nun steht bei euch sicher gerade kein Fastentag an. Trotzdem wollt ihr vielleicht eurer Verdauung mal einen Tag Ruhe gönnen. Dann könntet ihr zum Beispiel mal einen Tag mit Peya einlegen. Einfach jede Mahlzeit durch die Reissuppe ersetzen und zwischendurch 1.5 bis 2 Liter abgekochtes warmes Wasser trinken. Nur essen, wenn ihr auch wirklich Hunger habt und nur so viel, bis das Hungergefühl gestillt ist. Das kann helfen, um die Verdauung in der anstehenden Grippesaison fit zu machen, denn eine gute Verdauung hilft für eine gute Immunabwehr. Wenn euch die Peya ganz ohne Gemüse zu trostlos ist, dann kocht doch einfach ein paar klein geschnittene Karotten oder Zucchini mit.

Gerade jetzt ist für den Körper eine anstrengende Zeit, wenn der Sommer in den Herbst übergeht. Leider erwischt es den ein oder anderen dann doch mit einer Erkältung, der Grippe oder mit dem Corona-Virus. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Peya auch dann ganz wunderbar eignet, um schneller wieder auf die Beine zu kommen. Die leichte Reissuppe gibt dem Körper die Möglichkeit seine Energie ganz der Gesundung zu widmen und nicht für die Verdauung zu verbrauchen.

Natürlich wünsche ich dir, dass du gesund durch die anstehende Saison kommst und den Herbst in vollen Zügen genießen kannst! Trotzdem ist es immer gut ein Rezept für den Worst-Case zur Hand zu haben.

Ich persönlich mag die Peya eigentlich ganz gerne. Ich verbinde sie mit der ersten Nahrungsaufnahme am Abführtag einer Ayurveda-Kur und dem damit verbundenen Zeichnen, dass das erste geschafft ist und es nun bergauf geht. Und meistens habe ich an diesem Tag dann ohnehin einen Bärenhunger…

Klassisch wird die Peya mit 1 Teil Reis zu 14 Teilen Wasser gekocht. Du kannst das Rezept also beliebig skalieren mit einem kleinen Becher Reis und entsprechend 14 Tassen Wasser.

Peya – die leichte ayurvedische Reissuppe

Portionen

2

Zutaten

  • 55g Reis

  • 800 ml Wasser

  • 1/2-1 TL Kreuzkümmelsamen (histaminarme Alternative: 1/2 TL Kümmel und 1/2 TL Koriander)

  • 1/2-1 TL Fenchelsamen

  • 1 Msp. Asafötida (Hing, Stinkasant) (histaminarme Variante: weglassen)

Zubereitung

  • Den Reis, die Kreuzkümmelsamen und die Fenchelsamen in einen Topf geben und mit dem Wasser zusammen aufkochen lassen. Du kannst die Gewürze auch vorher mahlen, wenn dir das lieber ist (oder gemahlene Gewürze verwenden). Manche Leute mögen es nicht so gerne, auf die Körner zu beißen, da der Geschmack dann sehr intensiv ist. Die gemahlene Variante kann dann etwas angenehmer sein.
  • Das Wasser-Gewürz-Gemisch nach dem Aufkochen bei geringer Temperature für eine Stunde bei geringer köcheln lassen. Zwischendurch immer wieder umrühren damit die Suppe nicht anbrennt. Die Suppe dickt stark ein, so dass sie am Ende der Kochzeit richtig sämig ist.
  • Nun das Asafötida einrühren und mit etwas Salz abschmecken.

Tipp

  • Wenn du etwas mehr Geschmack in die Suppe haben möchtest, kannst du noch Kartotten und Zucchini hinzufügen. Beides kannst du einfach schön klein würfeln, die Karotten gibst du nach 40min Garzeit in den Topf und die Zucchini nach 50min. Am Ende einfach etwas frischen Koriander oder Petersilie in die Suppe geben und kurz durchziehen lassen.
  • Du kannst auch andere Gewürze für die Suppe verwenden wie frischen Ingwer, etwas schwarzen Pfeffer, Anis, Kardamom oder Koriander. Probier es einfach einmal aus, was dir schmeckt und gut tut!

2 Comments

  1. Nadine

    Hallo Luise,

    vielen Dank für diesen Beitrag. Da ich merke, dass mein Körper gerade viel zu verarbeiten hat und ich nicht wusste woran es liegen kann, hat mir dein Beitrag geholfen. Ich werde die Woche gleich mit einem Fastentag beginnen. Mir ist nur nicht ganz klar,wie häufig die Suppe und in welcher Menge gegessen wird? Würdest du die Suppe nur zur Mittagszeit empfehlen?
    Vielen Dank!

    • Liebe Nadine,
      Es freut mich, dass dich mein Beitrag offensichtlich zum richtigen Zeitpunkt erreicht hat. Wenn du magst,kannst du tatsächlich einen kompletten Suppentag einlegen. Iss die Peya einfach immer, wenn du Hunger hast. Das können die normalen 3 Mahlzeiten sein oder gegebenenfalls auch mehr, da die Suppe ja sehr leicht ist. Du kannst mittags und abends auch etwas leichtes Gemüse wie Kürbis, Karotte, Pastinaken oder Süßkartoffel mit darin kochen.
      Ich hoffe, dass es dir gut tut und wünsche dir baldige Besserung!
      Liebe Grüße
      Luise

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