Dinkelnudeln mit “Nomaten”-Soße

Was ist denn bitte Nomaten-Soße?! Als ich auf der Suche nach einer Soße ohne Tomaten war, kam ich relativ schnell zu dem englischen Begriff No-mato-sauce. Da ich Wortspiele liebe, habe ich das Wort gleich in mein Vokabular mit aufgenommen und ziemlich schnell eine denglische Version davon kreiert: Nomaten-Soße.

Es gibt vielerlei Gründe, warum Leute keine Tomaten essen. Manch einer verträgt sie einfach nicht, außerdem enthalten sie Histamin und können dadurch Unverträglichkeiten hervorrufen und Tomaten gelten im Ayurveda als Säure-fördernd bzw. Pitta-erhöhend. Bei mir ist es das Letztere, weshalb ich versuche, Tomaten zu vermeiden. Insbesondere im Sommer, wo es wärmer ist und man daher versuchen sollte, Säuren zu meiden, um Pitta zu reduzieren.

Keine Tomaten zu essen, ist gar nicht so einfach. Mir ist noch nie klar gewesen, dass man in der Kantine, im Restaurant oder auch bei Einladungen (oder in Corona-Zeiten alternativ beim Lieferservice) kaum Gerichte angeboten bekommt, die gar keine Tomaten enthalten. Momentan nutze ich eine tolle Rezepte-App, die ich zur Inspiration für neue Rezeptideen nutze. Auch dort ist sehr häufig in den Rezepten Tomate enthalten. An sich finde ich das geschmacklich seh gut: Ich mag Tomate sehr gerne. Leider merke ich mittlerweile aber schon, dass ich Tomate nicht so gut vertrage und danach schnell zu Übersäuerung neige. Die Tomaten, die wir in Deutschland bekommen, sind selten wirklich reif geerntet und daher sehr säurelastig. Auch gerade die Kombination von Käse und Tomaten wird im Ayurveda als ungünstig gesehen, da sie die Körperkanäle “Srotas” verstopf, und sollte daher vermieden werden.

Gut, also habe ich mal recherchiert, was es eigentlich für Alternativen zu Tomatensoße gibt. Es ist gar nicht so einfach! So viele Alternativen habe ich nicht gefunden, die eine sämige Soße ergeben. Diesmal habe ich mich für eine Soße auf Basis der Süßkartoffel entschieden. In Zusammenarbeit mit Rote Beete wird die Farbe der Soße tatsächlich Tomatenrot. Die Optik ist also definitiv da. Der Geschmack ist dann doch aber schon eher süßlich – es soll ja auch nicht zu sauer sein – das ist dann halt der Kompromiss.

Bei den Kräutern habe ich mich so richtig ausgetobt. Ich habe nicht alle Kräuter frisch gekauft, aber wenn du willst, dann macht das gerne. Frische Kräuter sind geschmacklich noch intensiver und bringen noch mehr italienisches Aroma auf den Teller. Ich habe es hier etwas einfacher gehalten, aber ganz ohne frische Kräuter geht es bei mir nicht. Dafür liebe ich den frischen Duft einfach zu sehr! Also sind Rosmarin und Basilikum frisch geschnitten in den Topf gekommen.

Ich bin gespannt, ob dir die Nomaten-Soße schmeckt! Du kannst sie auch mit etwas Ziegenkäse-Feta abändern, was auch sehr gut schmeckt. Das habe ich heute mittag auch gleich einmal probiert.

Diesmal habe ich das Rezept auf eine größere Menge Soße angelegt, denn man kann die Nomaten-Soße prima einfrieren oder auch im Kühlschrank aufbewahren und am nächsten Tag noch essen. Man könnte sie zum Beispiel auch für ein anderes Gericht wie Pizza als Tomatensoßenersatz verwenden. Der Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt!

Meine Lieblingsnudeln sind Dinkelnudeln. Sie sind leicht verdaulich und Dinkel ist nicht so stark genetisch verändert wie der meiste Weizen, aus denen die Hartweizengrießnudeln hergestellt werden. Daher verwende ich meistens Dinkelnudeln zum Kochen. Sie sind etwas schneller gar als Hartweizengrießnudeln, was man auf jeden Fall beachten sollte – sonst werden sie matschig. Geschmacklich empfinde ich kaum einen Unterschied zu Hartweizengrieß.

Du kannst aber auch gerne andere Varianten von Pasta ausprobieren. Wie wäre es mal mit Linsennudeln, die eine extra Portion Proteine ins Essen bringen, Vollkornnudeln die gut satt machen oder auch Reisnudeln, für abends oder wenn deine Verdauung etwas weniger kräftig ist?

Buon appetito!

Dinkelnudeln mit “Nomaten”-Sauce

Rezept von Luise
Portionen

4

Zeit

30

Minuten

Zutaten

  • 2 EL Ghee

  • 1 mittelgroße Zwiebel

  • 500g Süßkartoffel

  • 1 Petersilienwurzel (ca. 60g)

  • 3 dünne Stangen Sellerie

  • 400ml Gemüsebrühe

  • 250g rote Beete und 50ml Saft davon (abgepackte Beete)

  • 2 EL Sellerieblätter

  • Frischer Basilikum nach Belieben

  • Saft von einer 1/2 Zitrone

  • Dinkel-Spirelli oder andere Nudeln (ich rechne nur 70-80g pro Person und esse lieber mehr Soße)

  • Gewürze
  • 10g frischer Ingwer

  • 1 TL Kurkuma

  • 1 TL Paprikakpulver

  • 2 TL gehackter Rosmarin

  • 2 TL getrockneter Majoran

  • 2 TL getrockneter Thymian

  • 1 Msp Chilipulver

  • Salz

  • Pfeffer

Zubereitung

  • Ingwer und Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Süßkartoffel und Petersilienwurfel in mittelgroße Stücke schneiden. Den Sellerie schälen und in dünne Scheiben schneiden.
  • Ghee mit Kurkuma, Paprikapulver und Ingwer zusammen in einen Topf geben und bei mittlerer Temperatur erhitzen. Wenn die Gewürze anfangen aufzuschäumen und zu duften, Temperatur herunterstellen und Zwiebel und restliche Gewürze hinzugeben (Rosmarin, Majoran, Thymian, Chili). Die Ziebeln andünsten bis sie glasig sind.
  • Süßkartoffel, Petersilienwurzel und Sellerie sowie 400ml Wasser hinzugeben. Die Temperatur hochstellen, aufkochen lassen und dann auf niedriger Temperatur 15-20min kochen lassen bis die Süßkartoffel weich ist (Messerprobe).
  • Inzwischen das Wasser für die Nudeln aufsetzen und nach Packungsanleitung kochen.
  • Die Rote Beete und den Saft davon zu der Soße hinzugeben und kurz durchziehen lassen. Sellerieblätter, Basilikum und Zitronensaft hinzugeben.
  • Die Soße mit einem Pürierstab oder einem Hochleistungsmixer pürieren. Gegebenenfalls noch etwas Wasser hinzugeben, wenn die Soße zu dickflüssig ist. Die Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Mit etwas Basilikum garnieren.

Tipp

  • Wenn du gerne etwas mehr Biss magst, röstest du noch Kürbis- oder Sonnenblumenkerne an und streust sie auf auf die fertig angerichtete Pasta oder stellst sie als optionale Beigabe in einem Schüsselchen dazu. Gerade Menschen mit hohem Pitta-Dosha brauchen etwas zum Knuspern und Kauen!

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